Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie wohltuend es ist, wenn uns jemand genau zuhört, nachfragt und nicht das, was wir gerade erzählen, unmittelbar kommentiert oder  bewertet. Obwohl wir wissen, wie gut und wichtig zuhören ist, gelingt es uns allzu oft nicht. 

Zuhören erfordert Zeit. Schnell zuhören geht nicht. Zuhören erfordert Präsenz. Ich muss ganz da sein und meine Aufmerksamkeit auf den anderen richten, um zu verstehen was er wirklich meint. Als Zuhörer muss ich bereit sein, mich ein wenig zurückzunehmen, um mich besser in meine Gesprächspartner*innen hineinversetzen zu können. 

Überträgt man dieses Verständnis von zuhören auf die Kommunalpolitik, dann entsteht ein völlig neues Verständnis von politischen Debatten. Dann geht es nicht mehr um die Frage, wer Recht hat oder wer sich am ehesten mit einer Position durchsetzt, sondern es geht darum, zu neuen Einsichten und Erkenntnissen zu kommen, die dem Wohl der Stadt dienen. 

Zuhören ist wichtig, um zu verstehen. Hören wir also genau hin. Auf das, was die Menschen uns zu sagen haben. Auf das, was, was der vermeintlich politische Gegner uns zu sagen hat. Auf das, was uns die Geschichte lehrt. Und auf das, was uns die Wirklichkeit an Daten und Fakten liefert.  

Zuhören ist die Grundvoraussetzung für eine menschennahe Politik. Das gilt besonders für die kommunale Ebene, wo wir den Menschen besonders nahe sind.